Adventskranz in den Schulen

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Adventskranz in den Schulen

Regula Streckeisen, Co-Präsidentin der EVP Kanton Thurgau und Mitglied der Geschäftsleitung schreibt über die Forderung von Lehrerpräsident Zemp, Weihnachten aus der Schule zu verbannen.

Unglaublich, aber wahr: Der Blick zitiert muslimische Eltern, welche ihre Kinder gleich den ganzen Monat Dezember vom Unterricht dispensieren lassen wollen, weil im Schulzimmer ein Adventskranz liegt. Und der Präsident des schweizerischen Lehrerverbandes Beat W. Zemp gibt dem Druck sofort nach und verkündet: „Adventskränze und Christbäume haben im Klassenzimmer nichts zu suchen.“ Da sträuben sich mir alle Haare. Gewiss sollen und wollen wir Niemandem unsere christliche Religion überstülpen. Aber Advent und Weihnachten gehören zur Schweizer Kultur. Sie gehören zu unseren Wurzeln. Die Kinder haben ein Recht zu wissen, warum es Weihnachtsferien gibt. Ich selber beobachte, dass manche muslimische Familie Freude hat an unseren Weihnachtsbräuchen und einen Christbaum in ihre Stube stellt. In Schweizer Schulzimmern werden Lieder aus der ganzen Welt gesungen und damit ein wenig Kultur aus fremden Ländern vermittelt. Warum sollen dann ausgerechnet Weihnachtslieder verboten sein? Das ist falsch verstandene Rücksichtnahme gegenüber religiösen Minderheiten. Wenn wir damit weiterfahren, setzen wir uns der Gefahr aus, dass wir schliesslich das Kreuz aus dem Schweizer Wappen entfernen müssen. Es wird irgendwann gewiss einige nichtchristliche Bürger stören.

 

Soeben sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstitutes GfS in Zürich zu den Trends in der Gesellschaft publiziert worden. Sie zeigen auf, dass sich eine Mehrheit des Schweizervolkes verunsichert und in wichtigen Fragen orientierungslos fühlt. Eine bittere Erkenntnis, welche sehr präzise zur hohen Erkrankungsrate an Depressionen in unserer Bevölkerung passt. Auch die Zunahme der Gewaltbereitschaft wird von Fachleuten als eine Folge von Orientierungslosigkeit und Unsicherheit gedeutet. Vielleicht liegt eine Chance in dieser bitteren Erkenntnis. Vielleicht machen sich unser Volk und unsere Politiker vermehrt bewusst, dass gute Früchte nur wachsen können, wenn die Wurzeln der Pflanzen intakt sind. Die Schweiz wurzelt in der christlichen Kultur und ihren Werten. Es rächt sich, wenn diese Wurzeln zuwenig gepflegt werden. Hoffnung wecken die zahlreichen Schulleiter, welche bereits erklärten, dass sie sich nicht an Zemps Vorschlag halten und Weihnachtsbräuche weiterhin an ihren Schulen pflegen werden.

 

Zu den Wurzeln gehört auch die Gerechtigkeit. 70 Prozent der Bevölkerung nehmen gemäss der GfS-Umfrage die Verteilung der Einkommen in der Schweiz als ungerecht wahr. Dieser Prozentsatz hat Jahr für Jahr zugenommen. Ich gehöre auch zu den 70 Prozent und bin froh, dass die EVP der Schweiz eine Wertediskussion auf höchster politischer Ebene fordert und die Volksinitiative gegen Abzockerei unterstützt. Da halte ich gerne mit. Und Sie?

 

Regula Streckeisen, Egnach, Co-Präsidentin EVP TG