Der Tatbeweis hat sich bewährt

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Der Tatbeweis hat sich bewährt

Für EVP-Präsident Heiner Studer steht der Tatbeweis beim Zivildienst nicht zur Diskussion.

Am letzten Tag des vergangenen Jahres, am 31. Dezember 2009, meldete sich die Tagesschau des Schweizer Fernsehens bei mir. Sie entschied sich dafür, mich für die letzte Abendausgabe des Jahres 2009 zu interviewen. Aufmerksamkeit erregte, dass sich im zu Ende gegangenen Jahr rund 7'000 junge Männer dafür entschlossen, anstelle des Militärdienstes den Zivildienst zu wählen. Im Vorjahr waren es rund 2'500. Hauptgrund für diese hohe Zahl war die Abschaffung der Gewissensprüfung für die Zulassung zum Zivildienst. Wie in der Tagesschau zutreffenderweise vermittelt wurde, wurde das Zivildienstgesetz als Folge meiner Motion entsprechend geändert. Ich bin dankbar, dass mein politischer Einsatz zu einer sinnvollen Regelung führte. So gesehen, bin ich mit dem Erfolg durchaus zufrieden.

 

Doch das deutliche Ansteigen der Zahl der Zivildienstleistenden kam bei vielen bürgerlichen Politikern nicht an. Es wurden umgehend Vorstösse eingereicht, um punktuelle bis grundsätzliche Änderungen des Zivildienstgesetzes an die Hand zu nehmen, bevor die Zahlen analysiert werden konnten. Bei ruhigem Überlegen wird sich bestätigen, dass die Einführung des Tatbeweises richtig war. Es ist immerhin zu bedenken, dass der Zivildienst anderthalb mal so lange wie die verweigerten militärischen Dienste dauert. Viele junge Männer sehen in der zivilen Dienstleistung einen sinnvollen Dienst an der Gemeinschaft. Wer einen Dienst leistet – in der Armee oder im zivilen Bereich – leistet diesen an der Gesellschaft.

 

Heiner Studer,

Präsident der EVP Schweiz